Gabriele Worgitzki
Biografie
Gabriele Worgitzki (geboren 1973 in Berlin) entdeckte bereits als Kind die Zeichnung für sich, mit 15 Jahren kam die Fotografie hinzu. 1992 begann sie bildende Kunst an der Kunsthochschule in Saarbrücken (HBKsaar) bei Prof. Nestler zu studieren. 1995 wechselte sie an die Universität der Künste in Berlin (UdK) und schloss dort 2000 ihr Studium als Meisterschülerin bei Prof. Sieverding ab. Während ihres Studiums arbeitete sie für den Neuen Berliner Kunstverein (NBK) und als Assistentin für den Künstler Haim Steinbach. Nach ihrem Studium war sie mit einem internationalen Stipendium in Frankreich (deutsch französischer Austausch). Sie beteiligt sich an nationalen und internationalen Ausstellungen.
Werk
Gabriele Worgitzki bewegt sich in ihren Arbeiten zwischen Fotografie und Video und zeigt mittels der beiden Medien verschiedene Variationen der visuellen Wahrnehmung von Zeitablauf, Moment und Flüchtigkeit auf. Grundlage ihrer Videos sind häufig Standbilder einer Lochkamera. Ihre großformatigen Fotografien, die mit Zeit, Licht, Schärfe und Unschärfe arbeiten, entstehen meist in ähnlicher Weise mit selbst hergestellten Kameravorsätzen. Die Videos entstehen oft auf Reisen oder haben den urbanen Kontext im Blickfeld. Die phänomenologische Erfahrung, die durch das Betrachten von Worgitzkis Arbeiten erzeugt wird, stellt die Frage nach dem Jetzt im kontinuierlichen Zeitablauf. Das Gefühl der endlosen Kontinuität verleiht ihren Videos einen Traumhaften Charakter. In ihren fotografischen Arbeiten erzielt die Künstlerin eine bewusst unscharfe Wirkung, wodurch eine Distanz zwischen Realität und Fiktion erzeugt wird.
In ihren malerischen Bildkompositionen setzt Worgitzki sich neben urbanen Szenarien mit der Wahrnehmung von Figuren und Gegenständen auseinander, die ihre eigene Geschichte erzählen und aus unserer eigenen individuellen Vorstellungskraft resultieren. Mit ihren Porträtzeichnungen versucht sie den Betrachtenden einen Einblick in die Gedankenwelt der Abgebildeten zu geben. Dabei scheint die Illusion des Ichs eine tragende Rolle zu spielen, durch die bei den Betrachtenden die Frage aufgeworfen wird, ob sie sich selbst in ihrem gegenüber wiederfinden.