Moritz Götze
Biografie
Moritz Götze (geboren 1964 in Halle (Saale)) absolvierte von 1981 bis 1983 eine Lehre als Möbeltischler. In dieser Zeit begann er sich für oppositionelle Punk-Festivals zu engagieren und war unter anderem als Musiker in Bands, wie „Größenwahn“ Mitglied. 1985 baute er eine Grafikwerkstatt auf, die er bis 1995 leitete. 1991 bis 1994 dozierte er für Serigrafie (Siebdruck) an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. 1994 trat er eine Gastprofessur an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris an. 2006 gründete er gemeinsam mit Peter Gerlach in Halle den Hanseverlag, der regionale und kulturgeschichtliche Themen betrachtet.
Werk
Moritz Götzes Oeuvre ist umfangreich und reicht von Malerei, Baukunstwerken, Mosaiken, Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken und Siebdrucken bis hin zu Arbeiten aus Emaille. Er selbst bezeichnet seine Kunst als Deutscher Pop, die Einflüsse aus der Pop Art und dem Genre Comic erkennen lassen. Formale Vereinfachung, Typisierung der Figuren, plakative Großflächigkeit und kontrastreiche, poppige Farben sind charakteristisch für seinen malerischen Stil.
Der inhaltliche Schwerpunkt seiner Werke liegt auf der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. Götze lässt Bilderwelten in der Tradition von Arnold Böcklin, Franz von Stuck oder Penck entstehen und greift dafür auf historische Vorlagen zurück, denen er aktuelle Motive, wie urbane Szenerien oder Gegenstände des Alltäglichen hinzufügt, wodurch er seinen Arbeiten eine neue Bedeutungsebene verleiht. Durch dieses Zusammenspiel von Pop Art und Geschichte, die Götze miteinander vereint, ist er der wohl ungewöhnlichste Historienmaler seiner Zeit. In seinen surrealen Werken sind ironische Verweise, Symbole, Allegorien und Personifikationen enthalten. So finden sich punkig-ungelenke Figuren in fiktiven Räumen oder Sehnsuchtslandschaften, in die Götze teils maritime Motive einfügte.