Berlin Highlights

Montag 10. Juli 2023 —
Samstag 02. September 2023

Verehrte Damen und Herren,
liebe Freunde unseres Kunst- und Grafikhandels,

ab dem 10. Juli 2023 präsentieren wir in den Berliner Räumlichkeiten „Highlights“ aus unserem vielschichtigen Bestand und würdigen damit in besonderer Weise die herausragende Stellung und Qualität der Werke.

 

Mit seinem Kinderbild lässt uns Martin von Feuerstein (1856-1931), der in erster Linie als Erneuerer der religiösen Kunst in der Zeit des Jugendstils gilt, an dem intensiven Moment mit seiner Tochter „Paula“ teilhaben, die hier, hochkonzentriert und in sich gekehrt, erste Gehversuche mit Stift und Papier unternimmt.  — Max Klinger (1857-1920) seziert mit größter Akribie und selbst empfundenem Schmerz in seinem Radierzyklus ein Frauenschicksal. Die „Eine Liebe“ beginnt verheißungsvoll und endet, aller Mahnungen zum Trotz, hochdramatisch mit dem Tod der jungen Schönheit. — Unbekannt und rätselhaft bleiben Künstler und Motiv auf dem Tafelgemälde mit Frauenbildnis in roter Bluse. — Der Berliner Maler und Hochschullehrer Max Kaus (1891-1977), Schüler namhafter Brücke-Maler und selbst Vertreter der sogenannten zweiten Expressionisten-Generation, öffnet sich in seiner späten Schaffensphase dem Einfluss der Abstrakten Malerei und skizziert mit lockerem Strich einen farbenfrohen Strauß Sommerblumen. — Auch Rudolf Hellwag (1867-1942), dessen en plein air entstandene französische Strandszenen verzaubern, durchbricht stilistische Grenzen. Die reine Eindrucksmalerei tritt in beiden, durchaus als Meisterwerke zu bezeichnenden Bildern zugunsten einer stärker werdenden Betonung des Malerischen und der Farbe in den Hintergrund. — Der weltgewandte und erfolgsverwöhnte Themistokles von Eckenbrecher (1842-1912) inszeniert auf spektakuläre Weise eine Segelyacht bei der Regatta der Sonderklasse auf der Kieler Woche; ein Rennen, an dem damals vorrangig die europäische ‚High Society‘ und der deutsche Hochadel teilnahmen. — Hans Bohrdt (1857-1945), ein bekannter Marinemaler, der Kaiser Wilhelm II. auf zahlreichen Schiffsfahrten begleitet und den deutschen Flottenausbau malerisch dokumentiert hat, verzichtet in seinem Spätwerk weitestgehend auf Pomp und kreiert stattdessen atmosphärische Stimmung am Meer. — Ernst Stern (1876-1954), ein umtriebiger Geist, der seine Malerei schließlich in die Welt des Theaters hineinträgt und ab 1905 unter Max Reinhardt gefeierte Kulissen und Kostüme entwirft, ist mit einer frühen Arbeit aus seiner Studienzeit vertreten. Mit seinem breiten, großzügig hingeworfenen Pinselstrich gleicht das Frauenporträt aber bereits einer Komposition, die sich so oder ganz ähnlich auf einer Bühne wiederfinden könnte. — Fritz Discher (1880-1983) wirkte hauptsächlich als Porträtkünstler widmete sich aber mit gleicher Hingabe der Landschaftsmalerei. Seine größte Aufmerksamkeit galt der Ostseeinsel Rügen, insbesondere der Halbinsel Mönchgut. In der klassischen Malweise des 19. Jahrhunderts stellt er souverän die romantischen Stein- und flachen Boddenstrände unter wechselndem Lichteinfluss dar.

 

Wir laden Sie und Ihre Begleitung ganz herzlich zu einem Besuch ein und würden freuen, Sie in nächster Zeit bei uns begrüßen zu dürfen.

Im Namen des Teams
Ihr Tobias Wachter