Leipzig Willi Schmid – Wiederentdeckt
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Galerie Irrgang,
wir freuen uns sehr, Ihnen und Ihrer Begleitung ab dem 17. Oktober 2020 zu den gewohnten Öffnungszeiten eine umfassende Retrospektive mit Werken des Malers Willi Schmid in der Galerie Irrgang in Leipzig präsentieren zu können.
Sicherlich ist der Name Willi Schmid, genau wie sein umfassendes künstlerisches Werk, vielen von uns nicht geläufig. Doch schon zu Lebzeiten stellte der, zu Unrecht in Vergessenheit geratene Maler, dessen Oevre in der Tradition der ‚Neuen Sachlichkeit‘ steht, deutschlandweit aus. Vor allem in seiner Heimatstadt München, wo Schmid 1890 als Sohn einer Schneidermeisterfamilie geboren worden war, wurden seine Arbeiten u.a. in der Neuen Pinakothek und dem Deutschen Museum gezeigt. Neben Zeichnungen und Gemälden auf Leinwand schuf Willi Schmid bereits in seinen frühen Schaffenjsahren auch mehrere großformatige Fresken.
Doch 1938 erfolgte die Beschlagnahmung eines seiner Gemälde. Bei weiteren drei Arbeiten ist der Verbleib bis heute unbekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass Schmids Bilder, ähnlich wie die anderer Maler jener Zeit, als sog. ‚entartete Kunst‘ aus den Museen entfernt wurden. Als Reaktion auf diese politisch motivierte Diffamierung seiner Person, zog er sich mit seiner Familie aus der Großstadt München an den Tegernsee zurück. Dort lebte und arbeitete Schmid abgeschieden und stellte erst nach Kriegsende, als Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft, wieder in den großen Sommerausstellungen im Haus der Kunst aus.
Unter dem Titel „Willi Schmid – Wiederentdeckt“ präsentieren wir nun erstmals seit dem Tod des Künstlers am 30. Juni 1957 eine umfangreiche Sammlung seines Lebenswerkes. Der Bogen seines Schaffens spannt vom fast fotografisch naturgetreuen Porträt hin zu großen Traumlandschaften und Darstellungen religiös-mystischer Legenden. Besonders charakteristisch sind dabei seine rhythmisch geschwungenen Linien sowie die moderne Farbwahl, durch die der Künstler seine Gemälde mit wenigen Mitteln zum Leuchten bringt.
(Text: Hannah Becker)
Es wäre uns eine Freude, die Arbeiten gemeinsam mit Ihnen wiederentdecken zu können! Solange verbleiben wir mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen für die Gesundheit
Ihre
Hanna Becker, Dirk Bolmerg,
Victoria Hilsberg, Miriam Jehle,
Alfons Nagel und Tobias Wachter