coming soon: Berlin Fritz Zalisz – Zeichnungen

Montag 26. Januar 2026 —
Freitag 27. Februar 2026

Fritz Zalisz (1893–1971), Sohn eines Geraer Goldschmieds, gehört zu den prägenden Figuren des Leipziger Expressionismus. Früh vom Zoologen Ernst Haeckel und vom Bildhauer Adolf von Hildebrandt geprägt, verbindet er naturwissenschaftliche Beobachtungsschärfe mit einem stark psychologisierenden Formwillen. Die Erfahrung des Ersten Weltkriegs als Kriegsmaler und die anschließende Ausbildung an der Leipziger Akademie für Grafik und Buchgewerbe bilden den Nährboden für ein Werk, das zwischen dramatischer Verdichtung und leiser Innerlichkeit oszilliert.

Zalisz ist Teil der „Verlorenen Generation“: Die nationalsozialistische Ächtung als „entartet“ und die Vernichtung mehrerer Werke reißen sichtbare Bruchstellen in seine Biografie. Dennoch entfaltet er ein beeindruckend breites Œuvre. Seine Marmor- und Bronzebüsten von Musikern und Künstlern – von Beethoven bis Wagner – bezeugen ein intensives Interesse an künstlerischen Vorbildern und geistigen Leitfiguren, während Gedenktafeln und später kleinformatige Figuren- und Tierplastiken eine zunehmende Hinwendung zum konzentrierten, komprimierten Ausdruck zeigen.

Malerei und Pinselzeichnungen – Selbstbildnisse, Familien- und Freundesporträts, Reise- und Küstenlandschaften – lassen ihn als aufmerksamen Chronisten seines geistigen und realen Umfelds erscheinen. Das umfangreiche druckgrafische Werk zu Stoffen von Goethe, Schiller und anderen Autoren sowie seine eigenen Dichtungen und Aphorismen machen Zalisz zu einem genuin interdisziplinären Künstler, in dessen Schaffen Bild, Wort, Musik- und Literaturbezug untrennbar ineinandergreifen.