Berlin Bild des Monats
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde unseres Kunst- und Autographenhandels,
Hans Joachim Laus (1900-?) Lebenslauf und künstlerischer Werdegang sind so lückenhaft, wie die vieler anderer der verschollenen Generation und der Künstler der Zwischenkriegsjahre. Werke dieser Künstler in Händen zu halten, – in unserem Fall einige ausdrucksstarke neue Holzschnittabzüge auf Japanpapier von den originalen Druckstöcken der 1920er Jahre – heißt, ein Stück des künstlerischen Lebens vor sich liegen zu haben. Der Berliner erhielt seine Ausbildung an der Staatlichen Kunstschule zu Berlin und wurde dort in einem Kreis von Mitgliedern der Novembergruppe sozialisiert. Georg Tappert (1933-1937 Lehrer für Malerei und Zeichnen (1933-1934 beurlaubt)) und Georg Schrimpf (1933-1937 Lehrer für Malerei und Zeichnen) waren sehr wahrscheinlich seine Lehrer. So ist es nicht verwunderlich, dass Lau 1920 und 1922 in der Sektion „Novembergruppe“ auf den Berliner Kunstaustellungen mit teils mehreren Werken vertreten war. Der progressive Geist der Künstlervereinigung, zu der Expressionisten ebenso gehörten, wie Vertreter der italienischen Futuristen, des Bauhauses, des Kubismus, des Konstruktivismus und des DADA, zeigt sich unmittelbar in den Holzschnitten. Ein mit markantem Blick den Betrachter anvisierendes Männerporträt erinnert uns an Erich Heckels Holzschnitte der frühen 1920er Jahre. Der Themenbereich des Theaters, der Kostüme und Masken sind in diesen Blättern insbesondere vertreten: da spielt der Narr traurig auf seiner Laute oder kniet in einer Ankündigung zum Kostümfest nieder, frantzenhafte Masken umringen einen Affen oder tanzen zur Walpurgisnacht. Bisweilen muten die Szenen aber auch traumhaft oder gar romantisch an: die liegende Figur im nächtlichen Wald oder der Flötenspieler, der die Waldtiere anlockt, sind Beispiele dafür. Lau illustrierte den zweiten Band des Märchenbuches „Unter Gnomen und Trollen im nordischen Märchenwald“ (1920). Allein es fehlen uns Titel zu den Holzschnitten, die uns manch neue Erkenntnis böten. Hans Joachim Lau schöpfte aus einem umfangreichen stilistischen Fundus seiner Zeit und band ihn in seine Grafik ein.
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