Berlin Bild des Monats
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde unseres Kunst- und Autographenhandels,
mit einem kopflastigen Skizzenblatt des Worpsweder Malerkolonisten Paul Schröter (1866-1946) starten wir in den Wonnemonat Mai. Schröter hatte in den 1880er Jahren zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, wo er Bekanntschaften mit Zukunftswert machte – er befreundete sich mit den Malern Fritz Mackensen und Fritz Overbeck, trat der Studentenverbindung „Tartarus“ bei, in der auch Otto Modersohn und Karl Krummacher zirkulierten. Doch während die Kollegen Mackensen und Modersohn 1889 ins romantisch belandschaftete Teufelsmoor einzogen und die „Künstlerkolonie Worpswede“ formten, verschlug es Schröter zunächst an die Münchener Akademie der Bildenden Künste und die dortige „Secession“, er reiste weiter nach Holland, Belgien, Spanien und 1898 zurück nach Hamburg. Die von der Umgebung begeisterten, hochinspirierten Freunde wurden des Lobes nicht müde und so ließ sich auch Schröter 1901 schließlich nach Worpswede locken. Rund zwei Jahre später entstand das hier vorgestellte Studienblatt, das den lesenden Modersohn mit schnellen, vibrierenden Kreidestrichen gleich zweimal im Profil nach links zeigt. Der herausragende Zeichner blieb drei Jahre im pittoresken Schaffensidyll, ging dann nach Bremen und schließlich nach Berlin. Werke Schröters finden sich heute in norddeutschen Museen und Privatsammlungen, ein großer Teil wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört – das hiesige Kleinformat aber erfreut sich eines guten Zustands und wurde mit einer erquicklich hohen Anzahl weiterer Papierarbeiten aus dem Nachlass des Künstlers (Stempel auf der Rückseite) 1996 in der Berliner Galerie Pillango ausgestellt.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Irrgang Fine Arts-Team
Paul Schröter | Lesender Otto Modersohn | Kreide | um 1903 | 30,5 x 31,5 cm
Alle weiteren Angebote in unserem Shop finden Sie hier.